Hallo Ihr Lieben,
wir wollten in Danzig 3 Tage verweilen und uns auch etwas Ruhe gönnen. Dafür haben wir eine sehr schöne Unterkunft (Mobilehome) in Sopot am Meer von Danzig auf einem Campingplatz (Park45) gefunden. Den ersten Abend gab es leckeren Salat und Wein am Meer. Am nächsten Tag wollten wir etwas Sightseeing machen und einen Waschsalon aufsuchen. Die Ruhe ist nun länger als geplant. Leider hat es mich (Andrea) am 2. Tag in Danzig auf dem Weg zum Waschsalon, mal kurz vom Fahrrad gelassen. Über die nicht so tollen Wege haben wir uns ja in den vorherigen Beiträgen ausgelassen. Auch die Strecke war alles andere als eben. Aber wie ich das geschafft habe, kann ich nicht nachvollziehen. Beim Fahren bin ich abrupt, als wäre ich gegen eine Wand gefahren, gestoppt und machte einen weniger eleganten Abgang über die Lenkstange, um mit voller Wucht mit dem Gesicht auf dem Bürgersteig aufzuknallen. Zum dank ist mir das Rad dann noch ins Kreuz gefallen ;o(. Ernst hat mich dann sofort versorgt und mich auf eine Wiese im Schatten platziert und eine Passantin bewegt den Notarzt zu verständigen. Eine nette Lady Namens Monika hat mich in der Zwischenzeit mental aufgebaut und mir Zuversicht geschenkt, dass alles wieder gut wird. Ernst war selber ziemlich geschockt und versorgte derweil die Fahrräder. Die mich kennen, wissen wie hysterisch ich werden kann! Und ich dachte nach dem Aufprall ist mein Genick durch oder ich habe keine Zähne mehr im Mund oder was weiß ich denn alles was einem fehlen kann nach so einem Sturz. Die Sanis haben mich dann bald danach versorgt und unangeschnallt auf holprigen polnischen Wegen in die Notaufnahme gebracht. Ernst musste mit dem Fahrrad nachkommen. In der Notaufnahme wurde ich bald einem Arzt vorgestellt, der mich zum röntgen geschickt hat. Ich wurde so oft geröntgt, wie in meinem bisheriges Leben zuvor nicht, aber ich wäre auch bereit gewesen in eine Röhre geschoben zu werden (auch hier ist zu sagen, die die mich kennen wissen was das für mich heißt!), nur um die Gewissheit zu haben, das ich noch Heile bin. Nach einer langen Wartezeit von x Stunden hat mir der Arzt endlich mitgeteilt, dass ich in Ordnung bin, meine Schürfwunden und Prellungen wurden versorgt und ich mit der Empfehlung 3mal am Tag eine Ibu einzunehmen, eine Halskrause zu tragen, tägliches wechseln der Bandagen durchzuführen (Danke Anderl für Dein echt hilfreiches Geschenk, das jetzt doch so früh zum Einsatz kommt) und viel Ruhe, entlassen.
Am nächsten Tag haben wir uns ein Auto besorgt und haben mein Rad vom Unfallort abgeholt. Der Anblick meines neuen Drahtesels war nicht erfreulich. Die ganze Gabel hat es gestaucht, aber das ist ja kein Wunder wenn so ein Prachtweib wie ich denkt fliegen zu müssen. Da sind Kräfte am Werk…Ernst hat einen Radmechaniker im Internet aufgetan, Namens BART. Ein echt cooler junger Schrauber, der eine kleine Hinterhofwerkstatt betreibt und sich bestens auskennt. Die Diagnose war schnell gestellt, es muss eine neue Gabel her. Nachdem wir nun viel Gepäck auch vorne transportieren, muss das Rad einiges aushalten. Daher habe ich kurzerhand bei meinem Fahrradladen in München angerufen, die eine Ersatzgabel in wenigen Stunden aufgetrieben haben und diese am gleichen Tag per DHL auf den Weg nach Polen versendet haben. Nun warten wir auf die Gabel und das BART mein Rad wieder heile macht :o) und wir unsere Tour mit Verzögerung fortsetzten können. Wichtig ist natürlich auch, dass mein geschwollener rechter Arm und Hand wieder gut einsatzbereit sind. In der Zwischenzeit erkunden wir Danzig, Gdynia und Sopot. Den Waschsalon (Speed Queen) haben wir zwischenzeitlich auch gefunden und unsere Wäsche dort gewaschen. Die Betreiberin war an dem Tag vor Ort und hat die neuen Waschmaschinen getestet. Ihr englisch ist ausgezeichnet, so dass wir einen sehr netten Aufenthalt mit guten Gesprächen im Waschsalon hatten. Wie wir allerdings von ihr erfahren haben, gibt es gleich beim Campingplatz eine Filiale, aber was soll´s, für irgendwas war mein Abflug wohl gut. Sobald ich das rausgefunden habe, lasse ich es euch wissen.
Vor dem Sturz:

Nach dem Sturz:

Morgen geht es in eine neue Bleibe, da die Mobilehomes auf dem Campingplatz zwar sehr schön sind, aber preislich nicht so günstig wie ein schönes Apartment, dass wir gefunden haben. Weitere Berichte folgen.
Hallo ihr beiden Hübschen,
die letzte Zeit war viel los und ich habe wenig gelesen und das erste was ich von euch lese ist dieser Flugversuch.
Aber Andrea, du siehst auch nach dem Sturz noch besser aus als Ernst.
Sorry Ernst, aber wir wollten ja ehrlich zueinander sein.
Wer dieses Battle verloren hat ist nicht zu übersehen, die Gabel!
Kein Problem, damit kann ich leben ;o)