Hallo Ihr Lieben,
nachdem wir in Venspils 2 Nächte geblieben sind, sind wir am Montag, den 4. Juni ausgeruht (soweit das nach der Disconight möglich war…) nach Kap Kolka aufgebrochen. Thomas, Ernst und ich wollten zügig los, da uns ca. 85 km Strecke bevorstanden. Der Weg führte uns noch ein ganzes Stück durch Venspils, vorbei an div. Kühen (wie soll es auch anders sein), direkt auf eine Bundesstraße durch den Wald. Gott sei dank ist die Strecke mäßig befahren und man muss auch betonen die Letten sind sehr rücksichtsvolle Fahrer. Wir sind zügig voran gekommen, aber leider ermüdet die Strecke irgendwann. Das einzige Highlight auf der Strasse sind hin und wieder Kurven, keine Häuser, kein Cafe, kein Kuchen kein gar nichts. Man fährt durch den Nationalpark Slitere, in dem man Wölfe, Elche, Bären und alles andere Getier antreffen kann. Unsere Hoffnung war nun auf Wildbegegnungen, aber es reichte leider nur für 2 Rehe und einen Fuchs. Die restlichen Tierarten haben sich schön im Verborgenen gehalten. Nach 40 km haben wir eine kurze Pause gemacht und sind dann zügig bis Kolka durchgefahren.
Dort angekommen sind wir erst Richtung Leuchtturm, denn das Kap bildet die Grenze zwischen der Ostsee und der Bucht von Riga, so dass man den Zusammenstoßt der Wellen aus beiden Meeren beobachten kann. An dem Tag war es leider sehr windig und es war auch ein Sturm angesagt, so dass die See sehr rau war und für uns ein Zusammenstoß nicht erkennbar war. Der Leuchtturm selbst liegt auf einer Insel im Meer und ist nicht zu besuchen. Nach diesen Erkenntnissen sind wir nach Usi, wo unser Campingplatz mit Sommerdusche, Plumsklo und Waschgelegenheit im Freiem auf uns bereits gewartet hat. Nachdem wir die Zelte gut windgeschützt aufgestellt hatten, kalt geduscht waren sind wir los nach Kolka, denn wir hatten alle 3 einen Bärenhunger. Im Ort haben wir eine schöne kleine Orthodoxe Kirche aus Holz entdeckt. Da es nicht wirklich mehr zu sehen gibt, sind wir in das einzige Restaurant im Ort und haben uns mit Tomatensalat und Omelett sattgegessen. Am Campingplatz zurück, gab es noch eine traditionelle selbstgemachte kurländische Suppe mit Sauerampfer und Kartoffeln von der Campingplatzbesitzerin. Bald danach sind wir zufrieden in den Schlafsack gekrochen.
Für den nächsten Tag war Regen und Sturm gegen 11 Uhr angesagt, so dass wir zeitig aus Kolka starten wollten. Noch schnell einen Cafe in der einzigen Tankstelle im Ort getrunken und unser Satz „los geht´s“ verkündete den Start der heutigen Etappe. Leider bin ich heute mit starken Rückenschmerzen aufgewacht, die sich bereits am Vorabend angekündigt hatten. Aber mit einer Ladung IBU´s lässt es sich radeln. Nach gut 45 km (Halbzeit unserer Tagesetappe) haben wir in Roja, ein etwas grösserer Ort, ein Cafe gefunden, die eine ausgezeichnete selbstgemachte Pizza und viele warme Getränke für uns ausgehungerten und gut durchgefrorenen Radlern bereit gehalten hat. Immerhin sind wir bis zur Pause trocken geblieben!
Im zweiten Abschnitt unserer Etappe wurden wir immer wieder von kurzen Schauern und einem kühlen, rauen Wind begleitet. Die meiste Zeit hatten wir jedoch Rückenwind und konnten gut Strecke zurück legen. Auf dem Weg sind uns 2 Schweitzer Radler entgegen gekommen. Beide 78 Jahre alt und auf einer Revival Tour, da sie bereits vor 25 Jahren eine Ostseeumrundung gemacht hatten. Alle Achtung, ich hoffe dass ich da auch noch so fit bin!!
Durchgefroren, nass und müde haben wir uns nach knapp 95 km entschlossen heute Zimmer in einem Guesthouse zu nehmen. Nach einer warmen Dusche, viel Tee und einer Kleinigkeit zu Essen ging es bald in´s Bett.
Heute, am dritten Tag, sollte unsere Reise in Riga enden. Das Wetter war uns wieder freundlich gesinnt, so dass wir uns ohne Frühstück und Cafe auf die Räder geschwungen haben. Einige km später und ein paar missglückten Versuchen in nahegelegenen Hotels haben wir endlich ein Cafe gefunden, wo uns das schwarze Getränk verkauft wurde.
Weiter ging es nach Jürmala, wo wir etwas essen wollten, da wir ja nicht gefrühstückt hatten. Das ist sozusagen das örtliche Rimini mit vielen Hotels und Strandcafés. Wir passierten dort den sehr interessant gelegenen Bahnhof, der direkt an einem See liegt, trafen noch 2 deutsche Radler, sahen viele schöne Holzhäuser, besichtigten noch eine blaue, orthodoxe Kirche und fanden schließlich ein Restaurant, in dem der spaßbefreite Kellner kein einziges Wort sprach und auch kein Trinkgeld wollte ;o) Da die Portionen hier sehr sparsam waren, machten wir wenige Meter danach noch einen Halt für den Nachtisch mit Kaffee und Kuchen.
Nun setzten wir unseren Weg nach Riga über eine sehr schöne, abwechslungsreiche Strecke fort und es war schon ein Erlebnis sich langsam der Stadt zu nähern. Außerdem nahte der Augenblick der Trennung von Thomas, was wir sehr schade fanden, da wir eine schöne Zeit zusammen hatten. Es ging noch über eine große Hängebrücke mit phantastischem Blich auf die Altstadt. Nun war es so weit, wir verabschiedeten uns von Thomas und wünschten uns alles Gute. Wir brauchten nun nur noch die 3 km bis zu unserem Hotel Augustine hinter uns zu bringen. Wir bezogen unser Zimmer und machten zum Ausklang des Tages noch einen kleinen Orientierungspaziergang.
Der Komootlink: https://www.komoot.de/tour/34729758?ref=wtd
Hallo Ihr Zwei! Wie die Zeit vergeht…wir haben hier einen unglaublichen Vorsommer, Sonne, Sonne und hin und wieder ein Gewitter. Meine Blumen waren noch nie so üppig, v.a. nicht zu dieser Zeit. Geniessen sehr Euren Reisebericht! Viel Spaß und passt auf Euch auf. Helena & Machos
Hallo Helena & Machos, ja wir sind jetzt schon fast 6 Wochen unterwegs und haben schon so viele Eindrücke gesammelt und tolle Leute kennen gelernt. Machen gerade Tallinn unsicher. Kommen mit unseren Reiseberichten gar nicht nach. An vielen Orten funktioniert es mit dem Internet nicht und wir sind auch so mehr als beschäftigt. Euch würden die Städte im Baltikum bestimmt sehr gefallen :). Dicke Umarmung Andrea und Ernst
Dicke Umarmung zurück!!