Liebe Mitreisende,
das wir schon sehr in Verzug mit unserer Berichterstattung sind fassen wir unseren Aufenthalt in Finnland zusammen. Es war eine sehr schöne Zeit mit vielen interessanten Begegnungen und Erfahrungen. Das war’s schon 😀
War natürlich nur Spaß ;o)
1. Abschnitt: Helsinki – Fagervik
Unser erster Teilabschnitt sollte uns von Helsinki nach Turku führen, wir hatten ungefähr 270 km geplant, aber es sollte wie immer anders kommen. Wir hatten seit ca. 6 Tagen keine ernsthafte Tagesetappe mehr gehabt und so fehlte uns etwas der Saft.
Und so verließen wir am Sonntag den 17. Juni Helsinki mit dem Zug nach Kirkkunummi, um ein kleines Stück zu sparen. Wir stiegen auf die Räder und begannen frohen Mutes in die Pedale zu treten. Aber schon nach wenigen Kilometern war klar, das wird harte Arbeit, ständiges auf und ab und heftiger Gegenwind. Im Gegenzug hatten wir schönstes Wetter und der Weg führte uns durch sehr schöne Gegenden. Nach knapp 48 km gaben wir dann auf, nachdem wir eine sehr schöne Stelle zum Wildcampen an einem See gefunden hatten. Wir bauten unser Zelt auf, testeten das nicht zu kalte Wasser des Sees, unterhielten uns noch mit einem finnischen Ehepaar, dass den langen Tag zum Angeln in der Nacht nutzen wollte. Wir hörten sie gegen 1 Uhr wieder zurück kommen.
Komootlink: https://www.komoot.de/tour/35768205?ref=wtd
2. Abschnitt: Fagervik – Raseborg
Die heutige Tour sollte noch kürzer werden, wir erkundeten nach der Morgentoilette die Gegend, fanden ein paar Nektarinen für unser Frühstück, ein paar hübsche Blümchen und bauten unser Zelt ab, das inzwischen getrocknet war. Es hatte wohl in der Nacht ein bisschen geregnet. Kaffee konnten wir leider nicht kochen, da offenes Feuer wegen der langen Trockenheit verboten war. Schade…
Nach unserem Aufbruch riss der Himmel bald wieder auf und es schien wieder ein sehr schöner Tag zu werden. Erneut begeisterte uns die abwechslungsreiche Gegend mit ihren Hügeln, Wiesen, Wäldern, immer wieder die hübschen Holzhäuser und die ständige Blütenpracht am Wegesrand. Unterwegs fanden wir eine kleine Holzhütte, in der man Brot, kleine Vogelhäuser und Aufstrich kaufen konnte. Allerdings war niemand da, es war ein kleiner Selbstbedienungsladen, die Produzenten der Sachen verließen sich wohl auf die Ehrlichkeit der Kundschaft.
Ein wenig später fanden wir eine lokale Sehenswürdigkeit, die Burg Raseborg. Eher zufällig, weil wir auf der verzweifelten Suche nach Kaffee auf gut Glück einem Schild gefolgt waren, das ein Café ankündigte. Und wir fanden eine regelrechte Ansammlung von interessanten Dingen. Die besagte Burg, eine Jugendherberge, ein Freilichtbühne in der gerade für die lokale Version der Westside Story geprobt wurde. Außerdem gab es noch den Pfad der Liebenden, den wir schon von dessen andren Ende versucht hatten und ein Museum. Es stellte sich heraus, dass dieser Ort eine der ältesten Touristenattraktion Finnlands ist, schon im 19 Jahrhundert wurde angefangen die Burg zu renovieren und seit Ende des 19 Jahrhundert ist die Gaststätte ununterbrochen in Betrieb. Und der Kaffee war wirklich sehr gut, das Käsebrötchen und das Eis ebenfalls…
Bald darauf steuerten wir einen Campingplatz in der Stadt Raseborg nach nicht mal 35 km an, da das Wetter sich dramatisch verschlechterte. Wir suchten uns in der letzten Ecke hinter einem Hügel eine windgeschützte Stelle und schlugen unser Zelt auf. Nach einer wärmenden Dusche und frischen Klamotten statteten wir dem Campingrestaurant noch einen Besuch ab und gingen nach einen Schlummertrunk bald darauf schon ins Bett.
3. Abschnitt: Raseborg – Turku
Ja, Ihr lest richtig, wir schafften die 270 km von Helsinki nach Turku in nur 3 Tagen und verbrachten dabei ganze 80 km auf 2 Reifen. Nicht schlecht, oder?
Am Morgen in Raseborg kündigte sich nämlich Regen für die Morgenstunden an und so brachen wir fluchtartig das Zelt ab und suchten den lokalen Bahnhof auf um den Rest nach Turku per Bahnfahrt zu überbrücken. Am Bahnhof angekommen versuchten wir aus dem dortigen Fahrplan vergeblich schlau zu werden, zu viele unbekannte Wörter und so versuchten wir mittels Interaktion mit den Einheimischen herauszufinden, wie wir nach Turku kommen würden. So langsam wurde die Situation klarer, in ca. 2 Minuten würde der einzige und letzte Zug einfahren, der uns in die nächstgrößere Stadt Karis bringen sollte. Wir einfach in diesen Zug rein und kauften mit der Hilfe einer deutschsprechenden alten Dame am Automaten im Zug unsere Tickets. Nochmal Glück gehabt…
Von Karis sollte es dann weiter nach Turku gehen. Langsam begann es nun zu regnen, am Bahnhof sprach uns ein dunkelhäutiger Afrikaner an, der in Deutschland studiert hatte. Er half uns nicht nur weiter, in dem er mit uns zusammen die Fahrräder die Treppen hinunter und wieder hinauf schleppte, sondern lieferte uns auch viele Informationen über seine Familie und das Leben in Finnland als Einwanderer. Als der Zug kommen sollte wurde nur kurz durchgegeben, dass der Zug 5 Minuten Verspätung habe und dann auf dem Nachbargleis abfahren würde. Stöhn… wieder die Treppen runter und auf der anderen Seite wieder hoch. Und die Böcke sind verdammt schwer. In der Hektik habe ich mir dann einfach mein Rad gepackt und alleine samt Gepäck in Rekordzeit hochgetragen. Zuguterletzt schafften wir den Zug nach Turku, warteten dort im Bahnhof den Regen ab und machten uns dann auf zu unserem etwas außerhalb liegenden Apartment.
Nach dem Einchecken rafften wir uns nochmal auf, da es inzwischen aufgeklart hatte.
Und es lohnte sich, neben der großen Kathedrale besuchten wir die Paavo Nurmi Leichtathletikspiele, lauschten ein wenig einem finnischen Musical und erforschten noch den Hafen, wo einige interessante Schiffe lagen. Auch „beeindruckend“ die Baumaßnahmen am Hafen wo reihenweise Apartments entstehen und sicherlich einiges kosten werden. Zum Übersetzen auf die andere Hafenseite benutzten wir eine winzige, kostenlose Fähre, die nach beeindruckenden 30 Sekunden bereits am Ende der Fahrt angelangt war. Drüben angekommen kamen wir an einem Restaurant mit Livemusik vorbei, verzehrten eine Pizza und lauschten gebannt den Klängen von „Tulpen aus Amsterdam“ auf finnisch von einer in die Jahre gekommenen Musikkapelle. Imposant dabei auch die tanzbegeisterten Finnen, die mich aber nicht bewegen konnten es ihnen gleich zu tun. Die entsprechende Bewegung hatten wir aber dann durch die Fahrt mit unseren Rädern zurück ins Apartment in leicht angesäuseltem Zustand. Dort angekommen vielen wir zufrieden ins Bett.
4. Abschnitt: Turku nach Uusikaupunki
An diesem 20. Juni fuhren wir knapp 90 km, es war eine recht ereignislose Tour, daher reichen ein paar Fotos für einen Eindruck. Spät am Abend erreichten wir den Campingplatz und machten noch einen kurzen Spaziergang an den Strand.
Der Komootlink: https://www.komoot.de/tour/36081765?ref=wtd
Hallo ihr Zwei!
Danke für die Teilhabe; ihr schreibt sehr anschaulich – man ist quasi dabei. Die Stimmung auf den Bildern ist der Hammer. Hier alles beim Alten. Es sind viele schöne sonnige Tage – ich versuche jeden Tag schwimmen zu gehen, um mir dann ein schönes Stück Kuchen oder Ähnliches zu gönnen ;). Machos ist unter der Woche in München. Übermorgen bin ich bei Heidemarie :). @Andrea: kannst Du mir bitte die Handy-Nr. vom Thorsten aufs Handy schicken? Macht es gut! Weiterhin viel Spaß! Bussi! Passt auf Euch auf! HG Helena & Machos
Hallo Ihr 2,
kein Problem, wir würden gerne öfter berichten, aber auf Campingplätzen gibt es so gut wie kein Internet mehr und es gibt auch nur sehr wenige Städte, wo man irgendwo Wifi bekommt. Ist halt eher die ländliche Gegend, die wir ja auch gesucht haben. Heute Abend verlassen wir Schweden und springen sozusagen von Stockholm nach Kopenhagen mit dem FlixBus…
LG Andrea und Ernst
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