Tag 23 – Auf in die Masuren

Unser Zwangsexil in Sopot endete an diesem Montag schon sehr früh. Endlich ging es weiter, obwohl ich (Ernst) mir wie auch immer eine Blasenentzündung zugezogen hatte. Wir nahmen den Zug von Sopot nach Korsze, einem kleinen Kaff, das den Polen selber unbekannt war. Aber diese Station war direkt am Green Velo gelegen.

Gegen 12 Uhr stiegen wir diesmal unter Mithilfe einiger polnischer Herren aus dem Zug aus. Was eine echte Tortour ist, da die Eingänge schmal sind und extrem steil. Da ist jedesmal beim Ein- und Aussteigen höchste Konzentration gefragt und Anspannung angesagt. Aber „the Konductor“ war sehr geduldig, bevor sie die Trillerpfeife zur Weiterfahrt ertönen ließ.

Jetzt hieß es wieder strampeln. Am Vortag hatten wir schon eine Testfahrt nach Danzig gemacht um uns wieder an die Räder zu gewöhnen und nun stand eine rund 50 km lange Etappe an. Zunächst hieß es wieder Proviant einkaufen, diesmal auch Tabletten aus der Apotheke. Noch schnell die Google-Übersetzung von Blasenentzündung nachgeschlagen „zapalenie pęcherza“ und schon war ich im Besitz des richtigen Medikamentes… hoffte ich.

Und dann waren wir endlich auf dem Green Velo und es war… ach, fahren wie Gott in Frankreich. Ein eigener Weg, parallel zu einer fast nicht befahrenen Straße durch schöne Gegenden, kleine Dörfer, Wiesen, Felder und Wälder. Und das Ganze sogar fast ohne Anstiege. Ein Traum :o) Genau das richtige für den alten, kranken Mann ;o) Ein paar Kilometerchen leicht cruisen und das war’s… Aber wir sollten uns noch wundern, aus den geplanten 30 km wurden 40 km, da keine Unterkunft kam und mit meiner Blase wollte ich nicht unbedingt campen. Dann kam ein recht fragwürdig anmutendes Agroturizmy, also übernachten auf dem Bauernhof, das ging irgendwie auch nicht. Schließlich wurden es über 50km an einem halben Tag und wieder 21 Uhr, bis wir auf der Halbinsel Kal zwischen 2 Seen die sehr schöne Pension Willa Dwa Jeziora erreichten, beide hundemüde und ich fertig wie ein Schnitzel. Die Route war auf den letzten 20 km dann noch richtig hügelig geworden.

Hier ein paar Bilder vom Tag:

Den kleine Igel unten in der Mitte musste natürlich gerettet werden ;o), Andrea brachte ihn dann eigenhändig über die Straße. Rechts daneben ein Schild des Green-Velo, links eine kleine Bienenstadt. Und man beachte das Traumwetter, dass uns stets zu begleiten scheint…

Hier der Komootlink: https://www.komoot.de/tour/32970820?ref=wtd

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