Tag 26 und 27 – Polen wir sagen Adé

Hallo Ihr Lieben,

nachdem es Ernst nun wieder einigermaßen ging, er aber noch nicht voll im Besitz seiner Kräfte war, haben wir beschlossen die GreenVelo Strecke mit 160 km nach Suwalki nicht zu fahren, sondern Polen hinter uns zu lassen um nach Litauen, und somit auf unserer Ursprungsroute zu gelangen. So sind wir  also nach Gizycko (ca. 30 km) geradelt um von dort den Zug nach Bialystok zu nehmen. Die Route verlief auf sehr gut ausgebauten Fahrradwegen neben einer wenig befahrenen Hauptstraße, vorbei an vielen Seen und ein sehr langes Stück auf einsamen, schönen Wegen durch den Wald. Links und rechts haben uns lila Lupinen, Schmetterlinge und vor allem prachtvolle Libellen begleitet. Kurz vor unserem Ziel Gizycko ging der Weg durch kleinere Dörfer, die leider zugepflastert waren mit großen Ställen für die Massentierhaltung, was unser Herz alles andere als erfreut hat.

In Gizycko angekommen haben wir uns einen schönen Platz gesucht um unser spätes Frühstück/Mittagsessen zu uns zu nehmen. An einem Kanal mit einer Drehbrücke haben wir diesen Platz gefunden. Bei einem leckeren Salat und Käsebroten haben wir den Schiffen zu gesehen, wie sie den Kanal entlang geschippert sind um in den vielen Seen der Masuren ihren Weg fortzusetzen. Nach dem wir den Bahnhof gefunden und unsere Tickets gekauft hatten, sind wir noch in den Hafen geradelt um dort in einer Strandbar die Wartezeit bis zur Abfahrt mit einem Nachmittagscocktail zu überbrücken.

Nach 2 Stunden Zugfahrt in Bailystok angekommen, wollten uns gleich die Tickets für den Zug nach Kaunas am nächsten Tag kaufen. Ich ging daher direkt zum Schalter und versuchte mit meinen wenigen Wörtern in polnisch zusammengestöpselt 2 Tickets für Ernst und mich und die Räder zu ordern. „Dwa Bilety do Kaunas i dwa Bilety za rovery!“ Als erstes meinte die nette Lady hinter dem Schalter morgen fährt kein Zug, um sich  dann doch zu korrigieren, um mir dann zu eröffnen es gibt nur Tickets für uns aber nicht für Räder. Mit Händen und Füssen erklärte ich, das geht nicht. Die Dame verstand leider kein Wort englisch, bis ich ihr mein vollbepacktes Reiserad gezeigt habe. Eine Passantin konnte dann das Missverständnis aufklären, dass die Fahrradtickets wahrscheinlich im Zug zu ordern sind. Puhhhh jetzt war ich wieder guter Dinge und um 2 Tickets in der Tasche nach Kaunas reicher.

Eine Unterkunft hatten wir schnell gefunden, deren Hauptattraktion lt. Beurteilungen auf Booking.com die hübsche Empfangsdame war. Wir fanden in der Tat ein sehr hübsches Frauenzimmer vor, mit wie so oft geringen bis gar keinen Englischkenntnissen. Aber Ernst hat das mit Bravour gemeistert ;o). Das die Zimmer klein, miefig und ein Gemeinschaftsbad im Gang haben, stand nicht in der Beurteilung, aber es war ja nur für eine Nacht. Na ja, für 25 Euro haben wir schon bessere Zimmer gehabt.

Am nächsten Tag ging unser Zug um 15.55 Uhr. Die Zeit haben wir genutzt um uns Bialystok etwas anzusehen. Das Bild dieser Stadt wird dominiert von Plattenbauten, großen Ringstrassen und ganz vielen Kirchen. Eine hat uns besonders gefallen, es ist die größte Orthodoxe Kirche in Polen und einer der größten Europas. Dort haben wir uns auch eine Weile niedergelassen. Dann noch kurz Proviant für die 5 stündige Zugfahrt besorgt, alle Zlotys müssen ja ausgegeben werden, ab zum Bahnhof und in den übersichtlichen Zug nach Kaunas. Dort wollte der Zugbeleiter kein extra Geld für die Räder und wir haben uns schöne Plätze gesucht.

Die Zugfahrt endete um 22.30 Uhr in Kaunas. Dort haben wir leider noch kleinere Aufzüge als in Polen vorgefunden, so dass wieder Schleppen angesagt war. Das Apartment für die Nacht war schon reserviert, dachten wir zumindest. Nachdem wir die Strasse endlich gefunden hatten, war leider kein Apartment mehr frei und wir standen dafür vogelfrei auf der Straße. Zum Glück haben wir in unmittelbarer Nähe ein weiteres Zimmer gefunden, dessen freundlicher Vermieter für uns Überstunden machte, da er selbst vor vielen Jahren solche Reisen unternommen hat (Litauen – Schwarzes Meer). Nach einem Schlummergetränk sind wir dann endlich ins Bett gefallen.

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